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24.06.07

Fuchs, Hase und Bär

Der Denali Nationalpark ist ein El Dorado (schreibt man so, oder?) für Freunde pelziger Tiere. Während Julia in einem drittklassigen Motel mehr oder weniger gesundete, fuhren Daniel und Sven in den Nationalpark (an dieser Stelle vielen Dank für die Fotos an Daniel!). Die beiden sahen sogar Mount Mc Kinley, den höchsten Berg Nordamerikas, ohne Wolken, unser „bewölktes“ Foto entstand einen Tag später. Haben wir aber zwecks Bedauerung durch euch auch eingestellt. Dann kam der Abschied von den beiden, hatten uns tatsächlich an die beiden gewöhnt und ja, vermissen sie schon sehr! Unser Weg führte uns weiter nach Fairbanks, dem nördlichsten Punkt unserer Reise durch den amerikanischen Kontinent. Auf dem Weg machten wir in Nenana beim Ice Classic mit, dem größten Glücksspiel Alaskas. Wer rät, wann das Eis im Frühjahr auf dem Nenana River bricht, kann über 300.000 $ gewinnen. Interessiert? www.nenanaakiceclassic.com In Fairbanks kurieren wir die Reste Julias Nebenhöhlenentzündung aus und machten ein bisschen Tourismus-Programm (Museums-Dorf, botanischer Garten). Der größte Kohlkopf der Welt kommt übrigens aus Alaska und brachte knapp 50kg auf die Waage. 21 Stunden Tageslicht zahlen sich aus. Der längste Tag des Jahres (21.6) wurde hier mit dem Midnight-Sun-Festival gefeiert, ein schönes Volksfest. Außerdem unser erster Kinobesuch seit vier Monaten!
Und hier nun Tierisches




Posted by julia at 08:24 | Comments (6)

15.06.07

Denali Highway

Entlang der Alaska-Pipeline stoßen wir nach Norden vor und biegen bald auf den größtenteils ungeteerten Denali Highway ab. Der Highway führt über ca. 200km durch unberührte Natur, nur ein Auto pro Stunde begegnet uns auf dieser Strecke. Vorher noch das Bärenspray ausprobiert … trotz beeindruckender Wirkung erinnert das Bild jedoch eher an Helden in Strumpfhosen.
Bei strahlendem Sonnenschein und 25 Grad zeigt sich Alaska zunächst von seiner schönsten Seite, bei unglaublicher Fernsicht können wir die Ausblicke auf die uns umgebenden Bergmassive wirken lassen. Daniel und Sven fahren auf ihren MTBs voran, wir hoppeln auf unserem Long Vehicle hinterher. Abends gibt es Nudeln mit Sauce und ordentlich Parmesan. Gestört wird die Idylle nur durch tausende von Moskitos, die wir mit Räucherstäbchen, DEET und Tropenhüten versuchen fernzuhalten. Die Besitzer der wenigen Roadhäuser sind besondere Charaktere, die uns mit gewaltigen Burgern versorgen und uns freundlich campen lassen (Showers are 5$, but the mosquitos are for free!).
Am letzen Drittel des Highways erwischt es uns dann doch noch. Die ganze Nacht trommelte der Regen aufs Zelt und auch morgens sieht es nicht besser aus. Mit Sven und Daniel üben wir Verzögerungstaktiken, aber irgendwann müssen wir dann doch auf den total aufgeweichten Highway. Eine Schlammschlacht vom allerfeinsten. Nach 2h übler Keulerei zeigt der Tacho einen Schnitt von 8,8 km’h. Nach gut 30 km brechen wir ab und schlagen die Zelte auf. Julia hat es erwischt, schon abends liegt sie mit Fieberanfällen im Schlafsack. Am nächsten Tag radeln wir angestrengt eine Stunde, bevor wir einen Lift auf einem alten Pick-Up in die nächste Ortschaft bekommen. Daniel und Sven fahren weiter, schweren Herzens müssen wir uns frühzeitig trennen. Wir vermissen die beiden jetzt schon. Bis zur gemeinsamen Abschiedsfeier in vier Tagen biken die beiden im Denali National Park mit seinen Grizzlies, wir haben ein Motel bezogen und warten auf Besserung. Nichtsdestotrotz werden wir den wilden Denali Highway in guter Erinnerung behalten, eine raue Piste durch das Herz der „Last Frontier“ Amerikas.

Seht hier die Bilder vom Denali




Posted by stefan at 22:04 | Comments (6)

10.06.07

Chevy, Elchkuh und Tequila

Gastkommentar von den Urlaubern Sven und Daniel:
Tag 12 der Alaska-Invasion. Ob die beiden uns noch leiden können? Jedenfalls fragen wir uns das manchmal, wenn wir ab und an mit einer Stunde Vorsprung das Etappenziel erreichen… Allerdings kann man das mit Gepäck für „nur“ drei Wochen auch leicht sagen. Das größte Problem ist hier wohl, dass Daniel die einzige Rolle Toilettenpapier hat. Stefan und Julia haben ihre aus Gewichtsgründen verbannt…;-)
Uns Urlaubern macht Alaska trotz oder vielleicht gerade wegen der widrigen Bedingungen richtig viel Spaß und wir genießen die Zeit mit unseren Freunden in vollen Zügen. Wo bekommt man schon Temperaturen zwischen 5 und 30 Grad Celsius innerhalb weniger Tage, Regen und Sonnenschein, Gegenwind und Rückensturm vom Allerfeinsten geboten? Im Moment befahren wir den Denali Highway von Paxson zum Denali National Park. „Highway“ bedeutet in diesem Falle jedoch lässige 110 Meilen Schotterstraße in einem ständigen Auf und Ab. Abgerundet mit einfach spektakulären Aussichten sind wir uns jetzt schon einig, dass dieser Teil der Tour definitiv eines der Highlights ist!
Die Alaskaner an sich haben wir als sehr freundliche und interessierte Menschen, die mit einem durchaus schrägen Humor gesegnet sind, erlebt.
So teilte Mark, unser Gastgeber in der Tonsina River Lodge neben seinen Ansichten und seiner beeindruckenden Tequila-Sammlung auch sein rotes Monster, einen alten Chevy Suburban, mit uns. Ihm brachte es die Erkenntnis, dass goldener Tequila viel besser mit Orange und Zimt als ohne schmeckt, und uns einen freien Tag mit seinem Truck. Diesen nutzten wir, um einen motorisierten Ausflug zu den Fischrädern und nach Mc Carthy, einem abgelegenen Ort innerhalb atemberaubender Landschaft abseits unserer geplanten Route, zu machen. Ergebnis: ein Schwarzbär, eine Elchkuh, ein Weißkopfseeadler und eine Furt…wir sagen nur: Allrad…;-)

Die neuesten Fotos




Posted by stefan at 07:36 | Comments (1)

05.06.07

Mann, was war das kalt hier!

Wir sind in Alaska. Super: unsere Freunde Daniel und Sven sind da, um uns drei Wochen mit dem Rad zu begleiten. Und: Beim Landeanflug sehen wir schon die ehrfurchtgebietenden Gipfel und Gletscher, die Anchorage umgeben, einfach Wahnsinn. Das Hotel – Abschiedsgeschenk unserer Kollegen - passt perfekt, sehr rustikal mit der Eingangshalle voller ausgestopfter Bären und Elche. Vielen Dank noch mal an alle! Der erste Tag geht mit Rad zusammen basteln und Vorräte einkaufen fix herum, und wir stellen schon fest, dass es hier mal so richtig kalt ist. Am nächsten Tag soll es losgehen, dank einiger Hindernisse (u.a. verbogenes Schutzblech) legen wir einen späten Start hin. Die Ausfahrt aus der Stadt gestaltet sich schwierig und ein richtig böser Gegenwind macht uns gleich die erste Fahrt schwer. Erst gegen 22 Uhr finden wir eine Unterkunft… Der nächste Tag hat weniger Wind, ist dafür aber noch kälter. Die Landschaft ist traumhaft, schneebedeckte Berge wohin man schaut, doch bei 8 Grad und immer wieder Nieselregen reizt einen nicht allzu viel zum Anhalten. Die riesigen Gletscher in der Ferne verstärken das Gefühl der Kälte. Anscheinend sind wir keine Gesellschaft mehr gewohnt, wir fahren gleich mal in Svens Anhänger und plumpsen vom Rad – das erste Mal. Nichts passiert, aber Windschatten fahren lassen wir wohl von nun an!
Vor der Hafenstadt Whittier wurden wir gestoppt, ein Tunnel nur für Autofahrer. Macht nichts, hier gibt es sehr große Pick-Ups! Dann schoben wir auf die Fähre nach Valdez, von wo es am nächsten Tag bei auf einmal strahlendem Sonnenschein und bis zu 28 Grad erfolgreich über unseren ersten Pass in diesem unendlichen weiten und großen Land ging. Der angestrebte Zeltplatz war noch geschlossen, na, dann fahren wir eben noch 16km weiter. Ankunft 21 Uhr, Tachostand: 100km, Freunde, Spaghetti und ein Bier =>> Ein perfekter Radeltag!

Und hier kommt Alaska




Posted by stefan at 05:17 | Comments (6)